Die Förderschule an der Rudolf-Steiner Schule Bochum ist eine Schule für Kinder, die in kleinen Gruppen besser lernen können.

Unser Ziel ist es, jedem Kind die beste Entwicklung seiner Fähigkeiten zu ermöglichen. Dabei sind sprachliche, musikalische, handwerkliche und Bewegungselemente wichtige Grundlagen des Unterrichts. Sie öffnen die Tore zu einem vertieften Erlernen des Rechnens, Schreibens und Lesens. Ein guter und regelmäßiger Austausch zwischen Lehrern, Eltern, Erziehern und Therapeuten unterstützt die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen.

An unserer Schule sind die Klassen des Regelschul- und des Förderschulbereiches ‚unter einem Dach‘. Vielfältige Möglichkeiten des Miteinanders beim Feiern von Jahresfesten, gemeinsamen Klassenfahrten oder Projekten bereichern das Schulleben

Im Folgenden beantworten wir die Fragen, die Eltern an unsere Schule häufig stellen:

Frage: Wir meinen, dass unser Kind einen besonderen Förderbedarf hat. An wen können wir uns wenden?

Die Förderschwerpunkte unserer Schule liegen in den Bereichen ‚Lernen‘ und ‚Emotional-Soziale Entwicklung‘. Gerne möchten wir alle Fragen zum Förderbedarf Ihres Kindes individuell beantworten und freuen uns, wenn Sie sich über das Schulsekretariat an uns wenden.

Wie viele Klassen gibt es und wie viele Schüler sind in einer Klasse?

Unser Förderbereich umfasst die Klassen 1 bis 12. Jede Klasse beginnt in den unteren Jahrgängen mit zumeist 5 - 8 Schülern und vergrößert sich nach und nach auf höchstens 18 Schüler.

Frage: Wer unterrichtet und fördert die Kinder?

Die Klassen 1 - 8 werden je von einer Klassenlehrerin oder einem Klassenlehrer (Sonderpädagogen) unterrichtet, die oder der in der Regel eine Klasse acht Jahre lang begleitet.Unterstützt wird diese Arbeit von einem Fachlehrerkollegium für die entsprechenden Fächer.

Zusätzlich erhalten die Schüler ab Klasse 3 nach Absprache mit dem Klassenlehrer Einzelförderung bei einer Förderlehrerin.

Ab der Klasse 9 bis zum Abschluss der Klasse 12 übernehmen je ein oder zwei Klassenbetreuer die Klassenführung. Sie gehören immer auch dem Fachlehrerkollegium an, das in der Klasse unterrichtet. In Absprache mit den Eltern, nach ärztlicher Verordnung oder mit Unterstützung unseres Therapievereins kann an unserer Schule eine zusätzliche Therapie in Logopädie, Musiktherapie, Maltherapie und Heileurythmie stattfinden. 

Frage: Welche Möglichkeiten der Betreuung nach dem Unterricht gibt es?

Die Kinder der Klassen 1-5 können in der Zeit von 11:30 bis 13:30 Uhr in der Kinderwerkstatt betreut werden. Eine Ganztagsbetreuung bieten die Offene Ganztagsgrundschule (von 11:30 bis 16:00 Uhr) und der Hort (von 9:30 – 16:30 Uhr) für die Kinder der Klassen 1-6. Alle Betreuungseinrichtungen arbeiten inklusiv, d.h. sie werden sowohl von den Kindern des Regelschulbereiches als auch des Förderbereiches besucht.

Frage: Welche Abschlüsse kann mein Kind an Ihrer Schule erreichen?

Am Ende der zwölfjährigen Schulzeit erhält jede Schülerin/jeder Schüler den Waldorfabschluss. Dieser beinhaltet das Waldorfabschlusszeugnis, ein Notenzeugnis und ein individuelles Portfolio. Grundvoraussetzung ist, dass die Schülerin/der Schüler eine Jahresarbeit geschrieben und am Künstlerischen Abschluss teilgenommen hat. Das Portfolio enthält das Gutachten zur Jahresarbeit, Nachweise über verschiedene Praktika der Oberstufe und unter Umständen Bescheinigungen zu anderen schulischen Veranstaltungen (z. B. Fahrten), Leistungen (z. B. im Bereich der künstlerischen Fächer oder der Gewerke) oder über Tätigkeiten des Schülers während der Oberstufenzeit (z. B. als Beleuchter). Schülerinnen/Schüler, die sich im Laufe der Oberstufenzeit so entwickeln, dass ihre Leistungen im zufriedenstellenden Bereich liegen, können nach eingehender Beratung zwischen Schülerin/Schüler, Eltern und Lehrern ab der 11. Klasse einen staatlich geprüften Abschluss anstreben. 

 

Foto: Angelika Scharpey

„Nicht für die Schule lernen wir, sondern für das Leben“ – Generationen von Schülerinnen und Schülern haben diesen Spruch gehört. Um den Inhalt dieser Aussage erlebbarer werden zu lassen, liegen die Schwerpunkte der Oberstufenarbeit vorrangig in der praktisch-künstlerischen Arbeit und in den Betriebspraktika „vor Ort“.

Neben dem Malen/Zeichnen und Plastizieren – je zwei Stunden pro Woche – arbeiten die Schüler der neunten und zehnten Klasse auch zweimal vier Stunden in den Werkstätten, der Schneiderei, Schreinerei, Metallwerkstatt und dem Töpferkeller, hinzu kommt eine Epoche Korbflechten. Hier wird gelernt, über einen längeren Zeitraum an einem Werkstück zu arbeiten. Das bedeutet, sich in Ausdauer zu üben, Konzentration und Sorgfalt aufzuzeigen, sich zu überwinden, auch weiter zu arbeiten und etwas zu Ende zu bringen, wenn es überhaupt keinen Spaß macht. Fast alle Schüler haben am Ende einer solchen Werk-Epoche ein „Aha“- Erlebnis, wenn sie es geschafft haben.

Ein zweiter Schwerpunkt ist die Vorbereitung auf die Arbeitswelt und den Übergang in das Berufsleben durch die Berufsorientierung. Während der Oberstufenzeit absolvieren alle Schüler insgesamt fünf Betriebspraktika.

Am Ende der Schulzeit sollte jeder wissen, was er eigentlich möchte, in welche Richtung er gehen will. Das kann erreicht werden durch eine praxisüberprüfte Einschätzung der eigenen Interessen und Fähigkeiten.

Es beginnt in der Regel mit dem ersten Schnupperpraktikum:

Wie sieht die Arbeitswelt „draußen“ eigentlich aus? Danach wird es ein Orientierungspraktikum und führt zu den Entscheidungspraktika, die in manchen Fällen sogar ein Ausbildungsangebot beinhalten.

Alle Praktika dauern einen Zeitraum von drei Wochen und sollten nach Möglichkeit wenigstens einmal den kaufmännischen Bereich, den handwerklich-technischen Bereich und den sozialen Bereich aufzeigen. Das bringt die Erfahrung mit sich, dass der eigentlich erträumte Beruf nun vielleicht doch nicht das Richtige für den Einen oder Anderen war.

Begleitet werden die Praktika durch die wöchentlichen Fachstunden Arbeitslehre/Berufskunde und die Vor- und Nachbereitung der individuellen Praktikumserfahrungen.

Die Berufsorientierung und Berufswahlvorbereitung wird unterstützt durch die Angebote der Kommunalen Weiterbildung Bochum/Herne, d. h. die Teilnahme an verschiedenen Schul-Bewerberseminaren. Der „BerufsWahlPass“ Bochum und Herne wird im Unterricht als Lernbegleiter und Wegweiser eingesetzt.

In den letzten Jahren hat sich das Konzept bewährt. Schon das vorzeitige Erleben und Kennenlernen einzelner und auch unterschiedlicher Betriebe und Betriebsstrukturen bedeutet für den Schüler, sich später etwas leichter entscheiden zu können, auch oder gerade, wenn er nicht sofort seinen individuellen Berufswunsch in die Tat zu einer Ausbildung umsetzen kann.

Das Berufsorientierungsbüro BOB ist von den Berufskundelehrern besetzt und bietet Berufsberatung, aber auch Hilfe beim Erstellen von Bewerbungsmappen oder der Vorbereitung von Praktika oder Bewerbungsgesprächen.

Foto: Karl-Heinz Scharpey