Musik ist  für die Entwicklung jedes einzelnen Menschen von größter Bedeutung. Bereits vor 50.000 Jahren wurde auf Musikinstrumenten musiziert. Musik hat kommunikative Fähigkeiten. Die Entwicklung jedes einzelnen Individuums wäre ohne akustische, rhythmische, musische Reize nicht möglich. Wir möchten Ihnen unser Konzept vorstellen.

Insbesondere unter musikalischen Aspekten zählt unsere Schule zu den „Großen“ - womöglich ist es sogar die einzige Schule in Europa, die über 9 unterschiedliche Orchester verfügt. Dass sowohl in der Unter- als auch in der Mittel- und Oberstufe immer ausreichend musizierende Kinder „nachwachsen“, dafür sorgt u.a. unser ambitioniertes Ausbildungssystem „Jedem Kind sein Instrument“, welches als Teil unseres Schule 2000 -Modells schon viele Nachahmer gefunden hat.

 

Das Musikprojekt der Rudolf Steiner Schule Bochum ist die Keimzelle der inzwischen breit angelegten, musikalischen  Instrumentalarbeit an den Grundschulen NRW. Es umfasst das zweite und dritte Schuljahr.

Die Kinder suchen sich am Ende der ersten Klasse in einem Instrumentenkarussell eines von acht Instrumenten aus. Ab der zweiten Klasse bekommen sie dann, als Bestandteil des normalen Unterrichts, zwei Mal pro Woche Instrumentalunterricht. Die Gruppenstärke liegt bei 3-maximal 5 Kindern.  

In den zwei Musikprojektjahren finden drei Konzerte statt, in denen die gemeinsam erübten Lieder gespielt werden.

Die diplomierten und erfahrenen Instrumentallehrer kommen für das Musikprojekt, die Orchesterarbeit und den anschließenden, privaten Musikunterricht, an die Schule.  Das Musikprojekt ist der erste Teil eines musikalischen Gesamtkonzepts der Schule. Es findet  nach dem Musikprojekt, also ab der vierten Klasse, vielfältige Ensemble und Orchesterarbeit bis in die 12. Klasse statt.

An unserer Schule ist jeder Schüler ab der sechsten Klasse Mitglied eines Orchesters oder eines Chors. Diese Arbeit fördert eine Reihe von Kompetenzen, die den Schülern auch in anderen Bereichen zur Verfügung stehen, wie Intelligenz und Feinmotorik.

Orchesterordnung

Antrag auf Gastaufenthalte in Chor und Orchester der Oberstufe v11

An der Waldorfschule hat die Orchesterarbeit eine besondere Stellung und ist deshalb fester Be­standteil des Lehrplans. Die Schüler besuchen ab der sechsten Klasse eines der Schulorchester. Sie haben je nach Instrument die Wahl zwischen Blasorchester, Streichorchester, Leierorchester, Gitarrenorchester oder Chor. Die Orchesterarbeit fördert in besonderem Maße breit gefächerte Kompetenzen.

Ein Instrument zu erlernen gehört zu den schwierigsten menschlichen Leistungen überhaupt und ist ohne Ausdauer, Fleiß und Disziplin nicht zu schaffen. Wer Dur und Moll übt, Allegro und Andante, Triolen und Siebenachtel-Rhythmen, trainiert gleichzeitig Gehör, Körperwahrnehmung, Reaktionsschnelligkeit, Intelligenz und Feinmotorik. Das Zusammenspiel in der  Orchesterarbeit fördert und schult vielfältige soziale Fähigkeiten, wie Teamfähigkeit, Verantwortung für das eigene Spielen zu übernehmen, zugleich aber sich in ein größeres Ganzes einzuordnen, "taktvoll" zu sein, sich emotional auszudrücken, sich aber dennoch dem Rahmen der in Komposition enthaltenen musikalischen Emotion unterzuordnen.   Musik zu machen ist ein sinnliches Erlebnis, es fördert das Selbstvertrauen, die Wahrnehmung, Konzentration und Gedächtnis.

Wir spielen Blasmusik!

Jeden Freitag von 9.45-10.45 Uhr übt das Oberstufenblasorchester im Alten Eurythmiesaal.

Mit mittlerweile ca. 40 Schülern aus den Jahrgängen 9-12 erarbeiten wir pro Halbjahr ein neues Konzertprogramm. Dieses spielen wir dann bei den Oberstufenkonzerten der Schule.

Zum Gelingen der Konzerte trägt vor allem die zweitägige, kurz davor stattfindende Orchesterfahrt bei. An diesen zwei Tagen fahren wir mit den anderen Orchestern zu einem Ort abseits jeglicher dicht besiedelter Zivilisation und proben stundenlang was das Zeug hält. Dort wächst dann nach kurzer Zeit zusammen was zusammen gehört, das Orchester findet sich und es kann Musik entstehen! Unheimlich spannend ist es an den beiden Tagen die verschiedenen Instrumentengruppen des Orchesters zusammen zu bringen, dass z. B. die Blechbläser, immerhin schon alleine 12 Trompeten, die Holzbläser nicht übertönen, nicht zu vergessen die Schlagzeuger...

Die Balance zu finden, die Musik zu entdecken und zusammen zu spielen macht bei den intensiven Proben letzten Endes meist jeden glücklich und man fährt mit einem guten Gefühl des Gelingens zurück.

Noch mal spannend ist dann die Generalprobe am Konzerttag. Das Orchester wird dann durch einige Aushilfen verstärkt, mittlerweile vorwiegend nur noch bei den tiefen Instrumenten wie Posaune Bariton und Tuba, die sehr wichtig sind für den Klang, sozusagen als Fundament des Orchesters. Wer diese Instrumente beherrscht und uns gerne unterstützen würde, kann sich gerne bei uns melden! 

Die Zusammenstellung der Stücke des Konzertprogramms versucht eine Mischung zu finden zwischen Originalkompositionen für Blasorchester, arrangierte Musical/Filmmusikkompositionen, Arrangements aus der Unterhaltungsmusik aber auch aus dem klassischen Orchesterrepertoire u.a auch Solowerke als Bearbeitung für Blasorchester.

 Im Folgenden einige Auszüge aus unseren Konzertprogrammen:

Coldplay-Medley, Fluch der Karibik, James Bond Theme, Porgy&Bess-Medley, Phantom der Oper, Big Spender,  K. Gäbles Celtic flutes für 2Soloflöten, Trompetenkonzert von Vivaldi für 2Solotrompeten, Bald Wyntins El Sitio für Solotrompete, T. Kraas` a little opening,  J. Ph. Rameau,(Savages)

Wer uns gerne hören möchte ist herzlich Willkommen beim nächsten Oberstufenkonzert! (Termine stehen in der Vorschau, oder auf der Schulseite)

An der Waldorfschule hat die Pflege des Gesangs eine lange Tradition und wird bereits in der Unterstufe angelegt. Der chorische Gesang ist für alle Schüler fester Bestandteil des Unterrichtes bis zum Abschluss der Schulzeit.

Die nicht im Orchester der Schule spielenden Schüler nehmen verpflichtend am Schulchor teil. Daneben gibt es immer wieder wechselnde chorische oder solistische Möglichkeiten das Singen an unserer Schule zu pflegen und zu üben.

Rudolf Steiner soll schon vor ca. 100 Jahren gesagt haben, wenn die Menschen singen würden, mehr singen würden und vor allem richtiger singen würden, gebe es weniger Verbrechen auf der Erde. So entwickelte Frau Werbeck-Svärdström in Zusammenarbeit mit Rudolf Steiner eine künstlerisch/therapeutische Gesangsschulung, die auch an unserer Schule gepflegt wird. Dabei ist es nicht so wichtig, was wir singen, sondern viel Wert soll auf das Wie gelegt werden. Eine wichtige Forderung des ersten Schularztes, Dr. Kolisko war es, die Kinder das Hinhorchen zu lehren und „den Trieb zu brüllen, zu schreien“ umzulenken. Dann „kann sich die Gnade des Himmels durch das Menschensingen offenbaren, eine Kraft, die reinigen, segnen und heilen kann“. (Werbeck-Svärdström, S. 60)

Nicht umsonst wird in der Öffentlichkeit den aufbauenden Kräften des Singens wieder verstärkte Aufmerksamkeit gewidmet.

Individuelle oder chorische Stimmbildung hat neben der künstlerischen Komponente Auswirkungen auf die Atmung und damit einen gesundheitsförderlichen Aspekt. Sie fördert seelische Ausgeglichenheit und körperliches Wohlbefinden, wie auch die Kreativität und die Intelligenz. Damit dient sie in besonderem Maße der Persönlichkeitsentwicklung des Übenden. Außerdem schließt der Umgang mit Musik und insbesondere das gesangliche Üben eine Prophylaxe gegen Sucht und Gewalt ein, da es eine Menge Mut braucht, am Ende eines solchen Übungsweges ein Lied, ein Chorstück auf der Bühne  vorzutragen.

Dabei erlernen und üben die Schüler die Grundlagen der Stimmbildung wie Haltung, Atemtechnik, Resonanz- und Klangbildung, Vokalbildung, Lagenausgleich, Gehörbildung, Entwicklung von Rhythmik und Dynamik, etc.

Gesang im Unterricht, in Klassenspielen, Jahresarbeiten und in den verschiedenen Chören, sowie  Gesangsprojekte in verschiedenen Klassen (z.B. 1,3,4,6,8,und 11 mit Unterstützung des Therapievereins) sind an unserer Schule  möglich,

Der Große Chor der RSS-Bochum nahm zum Beispiel am Day of Song am 5.6.RUHR.2010 in Gelsenkirchen in der Veltins - Arena teil. Dies war eine Veranstaltung, wo der größte mehrstimmige Chor der deutschen Musikgeschichte mit mehr als 65.000Sängern und Sängerinnen - unterstützt namhaften Solisten – aufttraten, wo u.a. der große Wert des Singens gefeiert werden sollte, um aktiv einen Beitrag zur Verständigung der verschiedenen Kulturen zu leisten.