Wie durch den sozialen Verbund der Schulgemeinschaft Schule zu viel mehr als nur Schule werden kann, das zeigt der Ablauf eines typischen Schultages, der morgens vor 8 Uhr beginnt und bei dem abends um 22 Uhr die Lichter noch lange nicht verlöschen.

Bei uns ist eben den ganzen Tag was los, vom Epochenunterricht und Sprachunterricht am Morgen bis zu den Künsten und handwerklichen Tätigkeiten, die in der Oberstufe häufig bis in den Nachmittag hinein andauern.

Am Abend belebt sich das Schulgelände von Neuem. Dann treffen sich die Eltern zu einem Vortrag oder einer Ausschusssitzung oder besuchen mit Gästen von außerhalb eine der vielen Veranstaltungen in unserem Festsaal. An Computern bastelt derweil das Redaktionsteam an der Schülerzeitung, in der Turnhalle trifft sich eine Basketball-AG, ein neuer Tanzkurs beginnt, und im Großen Festsaal proben die Beleuchter bereits ihre Einstellungen für das nächste Klassenspiel...

Am 29. September ist Michaelstag. Die Eltern der 1. und 2. Klassen bauen einen Tag vor dem Fest auf dem Oberstufenschulhof einen märchenhaften Drachen aus Stroh, Holz, Pappe und Stoff auf, der dann auch echtes Feuer ,,spuckt". Die Schüler gehen gemeinsam mit ihrem Klassenlehrer zum Drachenkampf". Hierfür benötigen die Kinder eine Rüstung, die von den Eltern im Voraus angefertigt wurde. Anleitung dazu gibt der Klassenlehrer.

Die Eltern der Klassen 3 bis 6 bauen für ihre jeweilige Klasse auf dem Schulgelände (Unterstufenschulhof, Villa) Übungen auf, die allgemein als „Mutproben" bekannt sind. Der Schwierigkeitsgrad ist dem Alter der Kinder angepasst. Es kommt darauf an, dass den Kindern körperliche Geschicklichkeit abverlangt wird, indem sie Balance halten müssen; oder sich trauen müssen, z.B. durch Klettern, Springen usw. Hindernisse zu überwinden. Dabei sind immer Erwachsene zur Seite, die bei Bedarf auch helfend und ermutigend eingreifen können. Nach den überstandenen Proben gibt es in der Klasse noch eine kleine Nachfeier in Form einer Stärkung durch Brot oder Kuchen und Getränke. Für die 1. und 2. Klasse sei noch erwähnt, dass die Kinder nach vollzogenem Drachenkampf durch einen schön ausgeschmückten Raum zur „Prinzessin" gehen. wo sie durch eine kleine Gabe für ihren Kampf belohnt werden. Der Raum wurde vorher von Eltern geschmückt, jedoch ohne Beisein der Kinder. Dasselbe gilt auch für den Abbau. Der Abbau der Mutproben wird ebenfalls von den Eltern erledigt, allerdings dürfen die älteren Kinder mithelfen.

Die Schüler der Klassen 7 und 8 stehen an diesem Tag als Helfer zur Verfügung.

Foto: Harald Thon

Am 11. November wird der Sankt-Martinstag gefeiert. In der Regel treffen sich die Klassen 1 und 2 am späten Nachmittag in der Schule oder auch außerhalb zu einem gemeinsamen Laternenumzug. Die Later­nen werden vorher im Hauptunterricht von den Kindern selbst gebastelt Dazu sind für ein oder zwei Vor­mittage einige Eltern zur Hilfestellung nötig. Der Laternenumzug wird meistens mit einem heißen Tee und Gebäck beendet.

Fotos: Im Klassenraum, Karl-Heinz Scharpey, Tafelbild, Reinhold Marsollek

Der Weihnachtsbasar ist an unserer Schule wahrscheinlich die arbeitsintensivste Aktivität für die Eltern. Schon vor den Sommerferien beginnen die Kurse zum Herstellen vieler schöner Dinge: Puppen, Zwerge, Strohsterne und vieles mehr. Je mehr Eltern mitarbeiten, desto größer ist der Erfolg. Außerdem macht es auch mehr Spaß.

Der Kreativität sind alle Tore geöffnet und  neue Ideen immer willkommen. Diese können dem Basarkreis vorgestellt werden, welcher entscheidet und genehmigt. Der Basar findet an unserer Schule traditionell am Samstag vor dem 1. Advent statt. Am Vortag endet der Unterricht zur großen Pause, da ab 10 Uhr der Basaraufbau beginnt. Der Basar hat verschiedene Aspekte: pädagogische und künstlerisch-handwerklich wertvolle Dinge und Spielsachen können zu erschwinglichen Preisen erworben werden; für die Kinder gibt es an diesem Tag diverse Bastelstuben und ein Puppenspiel; die Basareinnahmen gehen als Spende an die Schule, ein Teil davon an unsere Patenschule in Nordirland

Foto: Karl-Heinz Scharpey

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In der Woche vor den Weihnachtsferien dürfen die Schüler die weltweit an allen Waldorfschulen aufgeführ­ten Oberuferer Weihnachtsspiele (Paradeisspiel und Christgeburtsspiel) sehen, aufgeführt von den Leh­rern der Schule. Am ersten Schultag nach den Weihnachtsferien werden zwei verschiedene Dreikönigsspiele aufgeführt. Für die Klassen 1-3 ein altes schottisches Singspiel, aufgeführt von Lehrern und Eltern. Für die Klassen 4 bis 12 das Oberuferer Dreikönigsspiel, ebenfalls dargestellt von Lehrern, Eltern und auch Oberstufenschülern. Da nicht alle Klassen auf einmal im Festsaal Platz haben, gibt es die versetzten Anfangszeiten für den Schulbeginn nach den Weihnachtsferien. Diese Zeiten sind immer in der Vorschau angekündigt.

In jedem Jahr findet in der Zeit von Weiberfastnacht bis Rosenmontag eine Faschingsfeier für die Klassen 1 bis 7 statt. Diese beginnt um morgens mit einem gemeinsamen Umzug aller Schüler auf dem Schulhof. Jede Klasse hat ihr eigenes Thema, auf das die Kostüme abgestimmt werden. Anschließend ziehen alle mit Musik in den Festsaal, wo den Gästen der Kollegiumssketch gezeigt wird. Die Klassenräume werden von Eltern und Lehrern geschmückt, gemeinsam ein Programm entworfen und von den Eltern wird für das leibliche Wohl gesorgt.

Jedes Jahr um den 1. Mai herum findet der künstlerische Abschluss der 12. Klassen mit anschließender Darstellung ihrer Jahresarbeiten statt. Der 1. Teil, die künstlerischen Darstellungen, werden am Wochenende dargeboten und sind öffentlich. Jeder kann daran teilhaben, was Schüler sich musikalisch, tänzerisch, eurythmisch, schauspielerisch usw. erarbeitet haben. Üblicherweise findet zum Auftakt am Freitagabend eine große Eurythmieaufführung statt, dargeboten von den Schülern der 12. Klassen. Der 2. Teil, die Darstellung der Jahresarbeiten, findet am darauffolgenden Montag und Dienstag statt. An diesen beiden Tagen hat der Rest der Schule schulfrei! Die Darstellung der Jahresarbeiten findet vor den Eltern der Schüler und dem gesamten Lehrerkollegium statt. Es dürfen allerdings aus jeder anderen Klasse noch 2 Eltern als Gäste dazukommen, wenn sie sich verpflichten von Anfang bis Ende daran teilzu­nehmen. Wer also daran teilnimmt, soll den gesamten Prozess wahrnehmen. Jeder Schüler trägt mündlich vor, was er sich im Laufe der 12. Klasse zu einem selbstgewählten Thema erarbeitet hat. Zu dem Thema wählt er sich einen Lehrer hinzu, der ihn in dieser Arbeit begleitet und mit Rat und Tat zur Seite steht. Die schriftlichen Darstellungen der Jahresarbeiten liegen zu dem Zeitpunkt aus und können von jedem eingesehen werden. Insgesamt bildet der 12.-Klassabschluss einen Höhepunkt im Schuljahr, wenn Jugendliche nach 12 Jahren Klassen- und Schulgemeinschaft auf ihren individuellen Weg entlassen werden.

Um den 24. Juni (Johannes der Täufer) findet jährlich einmal eine Darstellung aller Klassen aus dem Eurythmieunterricht statt. Nach den Klassenbeiträgen zeigen die elften Klassen die Ergebnisse des Eurythmieprojekts, also eine selbständige künstlerische Arbeit. Die Veranstaltung findet meist an einem Samstagnachmittag statt und gehört zum Unterricht, d.h. die Teilnahme der Schüler ist Pflicht: die Teilnahme der Eltern, Großeltern und Freunde sehr wünschenswert.

Nun hat er schon einige Jahre Tradition, unser Nachtflohmarkt. Der Nachtflohmarkt unterstützt die Schule finanziell und macht Spaß. In jedem Jahr  erwarten Sie gastronomische Abwechslung und jede Menge Krimskrams. Der Erlös unterstützt unsere Schule bei Anschaffungen.

Es gibt öffentliche Monatsfeiern, zu denen die Eltern eingeladen werden. Darbietungen aus dem Unterricht wahrnehmen zu können. Die internen Monatsfeiern sind Schülern und Lehrern vorbehalten. Die Schüler können sich bei dieser Gelegenheit gegenseitig wahrnehmen und lernen ihr Können ohne Scheu vor anderen Menschen darzu­stellen.

Das Adventsgärtlein wird, so wie die Kinder es vom Kindergarten her kennen, in der 1. und 2. Klasse fort­gesetzt. Die Eltern bereiten die Äpfel mit den Kerzen und Zweigen vor. Am 6. Dezember werden die Klassen 1 und 2 vom Nikolaus im Unterricht besucht und in kleinem Rahmen beschenkt.